Heute durfte ich langsam in den Tag starten, erst um 10 Uhr ging die Reise los. Auf dem Tagesplan stand der Besuch von 2 Schulen und dem Shopping mit den 5 Jungs aus dem Heim.
Die erste Schule, die wir besuchten, führt eine Abteilung mit gehörlosen Kindern. Diese 20 Knirpse werden von 2 ebenfalls gehörlosen Lehrern unterrichtet und wohnen in 2 Räumen. Nur für 2 Monate im Jahr dürfen sie nach Hause.
Tara-namaste spendete allen Kindern einen Trainer, einen Rucksack, Schreibhefte, Schreiber und Guetzlis. Die Kinder waren zuckersüss und freuten sich unendlich. Für mich war dies mit Abstand der emotionalste Moment von heute.
Danach war die Funmin-Privatschule an der Reihe. Sandeep – ein Kind vom Kinderheim, darf dort kostenlos die Schule besuchen. Ganz scheu sass er in seiner Klasse. Auch dort verteilten wir den Kindern Geschenke und lösten ein riesiges Tohuwabohu aus. Vom Schulleiter über den Schulpflegepräsident bis hin zu den Lehrkräften versammelten sich im kleinen Klassenzimmer und fotografierten um die Wette. Europäer sind hier in der Gegend eine absolute Rarität, die selbstverständlich festgehalten werden darf ;-).
Ein wunderbarer Moment war, als Sandeep von der Schule nach Hause kam, von weitem winkte, mir irgendwelche auf dem Weg gepflückte Früchte brachte und die Geschenke strahlend herumzeigte. Nun durfte er seinen Stolz zeigen!
Als endlich alle Jungs den Weg nach Hause gefunden hatten, stopften wir uns alle in den Jeep und die Einkaufstour begann. Jeder durfte sich ein Paar Schuhe und ein Shirt ausssuchen. Dies mag gewöhnlich klingen – diese Kinder durften jedoch noch nie selber etwas aussuchen, sie werden mit Spenden eingekleidet und somit bleibt die Wahl auf der Strecke. Bis heute war ich überzeugt, dass Mädels länger zum Einkaufen brauchen – heute wurde ich das Gegenteil gelehrt! Die Jungs genossen den Ausgang und das Aussuchen und wir fuhren erst in der Dunkelheit wieder zurück.
Eben habe ich mich von den Kindern veranschiedet. Morgen fliegen wir nach Kathmandu zurück….schade, die bunte Truppe ist mir ans Herz gewachsen.
Fotos folgen morgen, die Verbindung ist ausserordentlich schlecht.

