3. Tag Reise nach Gorka

24. Januar 2017
Andrea Wirth
  • Heute wurde die Tagwache früher gesetzt – Punkt 8:30 Uhr wollten wir uns Richtung Westen bewegen. Der Nepali-Style wurde von uns bereits übernommen, und wir fuhren eine halbe Stunde später los.

  • Nach der abenteuerlichen Fahrt auf Nebenstrassen, verrückten Überholmanövern und einer Offroadpiste den Berg hinauf erreichten wir das Zuhause von Ishor. Er lebt seit Jahren in Kathmandu, studiert und arbeitet gleichzeitig und organisiert die Hilfe vor Ort im Auftrag von tara-namaste. Sein Vater kam beim Überqueren des Flusses in einer Seilbahn ums Leben. Dies ist eine der 5 Familien, die tara-namaste unterstützt und die Schulgelder der Kinder bezahlt.
  • Staunend, zuerst scheu wurden wir empfangen. Stolz zeigten sie uns ihr absolut bescheidenes Zuhause, das eigentlich nach dem Erdbeben nicht mehr bewohnt werden sollte, da es jeden Moment einstürzen könnte.
  • Nach einem leckeren Tee und dem Kosten spezieller Früchte, die beim Kauen unangenehm bitter schmecken, sich jedoch in Kombination mit einem Schluck Wasser in einen süssen Geschmack verwandeln, luden wir die Familie samt Grossmutter ins volle Auto und reisten zur Kreisschule.
  • Mit Trommeln und Fanfaren wurden wir empfangen. Die Kinder der Schlue (200) säumten den Weg mit Blumen und Zeichnungen und schmückten uns mit Blumenketten. Selbstverständlich wurde jedes Kind einzeln mit *namaste* (Gruss in Nepal) begrüsst. Das ganze Dorf versammelte sich und wollte bei diesem Fest dabei sein. Mehrere Ansprachen folgten, eingebettet in ein Tanz- und Singprogramm der Kinder. Die Besichtigung der Schulräume war ernüchternd. Das nach dem Erdbeben aufgestellte Provisorium wurde beim letzten Monsun überschwemmt. Somit bezog man die alten, einsturzgefährdeten Schulräume, in denen die Wände riesige Spalten aufweisen und das ganze Gebäude droht, den Hügel hinunterzurutschen. Ausserdem fehlt es an allem..für die 200 Kinder hat es kaum Schulmaterial, Tische, Infrastruktur. Beim gemeinsamen Mittagessen erzählte uns der Schulleiter von der ganzen Misere und wir versuchten ihm seine Wünsche für die Kinder zu entlocken. Er hatte Tränen in den Augen, als Raphael ihm versprach in zwei Wochen – bei seinem nächsten Besuch 2 Laptops, W-LAN, Unterrichtsmaterial und Spielzeug für den Kindergarten und Schreibzeug/Bücher für alle Kinder mitzubringen.
  • Das eigentlich Projekt wird jedoch sein, dass für 20’000 Franken Land gekauft, danach der Berghang abgflacht und später für 30’000 Franken sichere Schulgebäude mit 10 Schulräumen gebaut werden.
  • Mit Tanz, Musik und Gewinke wurden wir herzlichst verabschiedet…
  • Noch nie erlebte ich in meinem Leben ein solches Gefühlsbad. Einerseits die unglaubliche Armut, die jedoch überdeckt wird von unendlicher Dankbarkeit, Liebe, Freude und Herzenswärme. Ein Cocktail, der seinen Weg direkt ins Herz bahnt und sich dort ausbreitet…

Morgen versuche ich weitere Fotos in die Seite zu laden…wie Ihr an den gedrehten Fotos sieht, ist dies nicht ganz einfach. Ich habe nur das Handy zur Verfügung und meist seeehr langsame Verbindungen.

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